Keine Angst vorm PSA-Wert
Hilfreiche Tipps für Prostatakrebs-Patienten zum Umgang mit Kontrolluntersuchungen

Die Angst vor Arztbesuchen und Kontrolluntersuchungen ist keine Seltenheit – besonders, wenn bereits eine Diagnose wie (fortschreitender) Prostatakrebs vorliegt. Die Sorge, der PSA-Wert könnte gestiegen sein, ist oft groß und sorgt für psychisches Leiden. Wir machen Mut, geben Tipps und Ratschläge und zeigen auf, warum regelmäßige Kontrolluntersuchungen von so großer Wichtigkeit sind.
Was sagt der PSA-Test überhaupt aus?
Der PSA-Test bestimmt den Wert des sogenannten „Prostata-spezifischen Antigens“ (PSA). Es handelt sich um ein Eiweiß, das in der Prostata hergestellt wird und dafür sorgt, dass Samenzellen ausreichend beweglich sind. Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Hinweis auf Veränderungen der Prostata sein. Wichtig: Es muss nicht bedeuten, dass eine Prostatakrebs-Erkrankung vorliegt! In vielen Fällen steigt der PSA-Wert nur kurzfristig, beispielsweise durch eine übermäßige Durchblutung, an. Welche PSA-Werte in welchem Alter als unbedenklich gelten, zeigt die folgende Tabelle zum PSA-Wert.
PSA-Wert-Tabelle: Normwerte nach Alter1
Alter | Normalwert |
---|---|
50 - 59 Jahre | Unter 3,0 ng/ml |
60 - 69 Jahre | Unter 4,0 ng/ml |
Über 70 Jahre | Unter 5,0 ng/ml |
Regelmäßige Kontrolle: Warum sie für die Prostatakrebs-Früherkennung so wichtig ist
Viele Männer schrecken vor einem Arztbesuch zurück – besonders, wenn ein erhöhter PSA-Wert festgestellt wurde. Häufig besteht die Sorge, dass dieser Wert automatisch auf Prostatakrebs hinweist. Diese Unsicherheit kann dazu führen, dass wichtige Kontrolluntersuchungen ausbleiben. Doch gerade die regelmäßige Früherkennung ist entscheidend, um Prostatakrebs frühzeitig zu entdecken und erfolgreich zu behandeln.
Prostatakrebs früh erkennen
Prostatakrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Wird er früh erkannt, kann er gut behandelt werden. Männer ab 45 Jahren sollten deshalb einmal jährlich zur Krebsfrüherkennung gehen. Diese umfasst eine Tastuntersuchung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie.
Der sogenannte PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) kann zusätzlich Hinweise auf mögliche Veränderungen geben. Dieser Bluttest ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und kostet inklusive Beratung etwa 35 Euro. Er kann helfen, Prostatakrebs in einem frühen Stadium zu entdecken – bevor Symptome auftreten.
Kontrolluntersuchungen bei bestehender Erkrankung
Bei diagnostiziertem oder fortschreitendem Prostatakrebs ist eine engmaschige medizinische Begleitung besonders wichtig. Betroffene sollten in der Regel alle drei Monate ihren PSA-Wert kontrollieren lassen, um den Krankheitsverlauf besser einschätzen und zeitnah behandeln zu können.
Dass Nervosität vor Arztbesuchen aufkommt, ist völlig normal. Schon mit wenigen Tipps ist es möglich, für mehr Entspannung vor dem Termin zu sorgen.
Tipps für mehr Entspannung vor Kontrolluntersuchungen
Verschiedene Atemübungen können beruhigend wirken und Stress lindern. Praktisch: Sie lassen sich fast immer und überall umsetzen, beispielsweise im Wartezimmer. Eine einfache Übung ist das Atmen in den Bauch. Dabei werden die Hände auf den Bauch gelegt. Anschließend tief durch die Nase in den Bauch hineinatmen, sodass die Hände sich mit der Bauchdecke heben. Nun die Luft langsam wieder durch den Mund ausstoßen. Nach einigen Atemzügen sollte sich der Körper entspannen.
Vielen Betroffenen hilft es, wenn eine nahestehende Person bei Arztbesuchen anwesend ist. Das gibt dem Patienten Sicherheit und er fühlt sich weniger allein in der Situation. Außerdem hören vier Ohren mehr als zwei; besonders, wenn es ohnehin eine Stresssituation ist, in der durch die Nervosität ggf. wichtige Informationen untergehen können.
Wichtig ist, dass die erkrankte Person sich bei der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt wohlfühlt. Es ist empfehlenswert, sich verschiedene Meinungen einzuholen und für die Kontrolluntersuchungen im Anschluss zum „Arzt des Vertrauens“ zu gehen.
Wer nichts von den Sorgen und Ängsten des Patienten weiß, kann auch nicht darauf eingehen. Daher ist es wichtig, seine Ängste mit dem medizinischen Personal in der Praxis zu teilen. Mitarbeitende und Behandelnde wissen meist, was in solchen Situationen helfen kann und können dem Betroffenen beistehen.
Ebenfalls hilfreich können kleine Belohnungen sein, wie ein leckeres Essen mit Freunden oder Familie nach dem Termin oder einem schönen Ausflug. So gibt es einen Grund zur Vorfreude, die die Sorgen lindern kann.
Selbsthilfegruppen
Nachdem Selbsthilfegruppen in den vergangenen zwei Jahren vermehrt online stattgefunden haben oder gar gänzlich pausiert worden sind, finden nun immer mehr Treffen in Präsenz statt. Ein Angebot, das unbedingt genutzt werden sollte. Hier findet ein Austausch mit anderen Betroffenen statt. Wer weiterhin Kontakte meiden möchte, hat bei vielen Selbsthilfegruppen weiterhin die Möglichkeit, sich online hinzuzuschalten.
Hier können Sie eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe finden.

Videotipp: Rund um den PSA-Wert
Wir haben dem PSA-Wert eine gesamte Folge wertvollER TV gewidmet. Darin werden alle aufkommenden Fragen vom Urologen, Dr. Kai-Peter Schuster, beantwortet. Auch die Angst vor dem PSA-Anstieg beleuchten wir.
Literatur
[1] https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/erhoehter-psa-wert-ohne-prostatakrebs (Letzter Abruf: 12.07.2025)