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Grillen bei Prostatakrebs

Grillvergnügen, pflanzliche Leckerbissen und Ernährungstipps für die Sommerzeit

wertvollER: Mann mit Prostatakrebs grillt im Garten

Sommer, Sonne und Grillen gehören einfach zusammen: Sobald die Temperaturen in die Höhe klettern, kribbelt es vielen in den Fingerspitzen, endlich den Grill anzuwerfen. Wer beim Grillen bisher nur an Fleisch und Würstchen gedacht hat, verwehrt sich eine ganze Menge vegetarischer Köstlichkeiten. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Prostatakrebspatienten beim Grillen beachten sollten, wann die mediterrane, ausgewogene Ernährung geeignet ist, und wie Sie Ihren Flüssigkeitshaushalt im Sommer am besten decken.

Vegetarisches Grillen und pflanzenbasierte Ernährung

Pflanzliche Grillgerichte bieten Erkrankten einen doppelten Nutzen: Durch den Verzicht auf gegrilltes Fleisch, wird das Risiko für bestimmte Vorstufen von Darmkrebs verringert. Denn Grillgut kann krebserregende Stoffe, sogenannte heterozyklische aromatische Amine (HAA) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten, welche in großen Mengen gesundheitsschädlich sind. Wer beim Grillgut ab und an von Fleisch zu Gemüse wechselt, sorgt nicht nur für eine große Portion Abwechslung auf dem Teller; eine überwiegend pflanzliche bzw. ausgewogene Ernährung stärkt das Wohlbefinden und Immunsystem von Prostatakrebspatienten und fördert somit die körpereigenen Abwehrkräfte.

 

Dies unterstützt auch eine amerikanische Studie aus 2024: Zwischen 1999 und 2018 wurden 2.062 Prostatakrebspatienten dahingehend untersucht, ob eine pflanzliche Ernährung das Risiko auf ein Wiederauftreten des Prostatakrebses senken könne. Das Ergebnis: Eine gesunde pflanzliche Kost kann einen Einfluss auf das Fortschreiten von Prostatakrebs haben und dieses um rund 55 % senken. Aber: Die Ernährung kann nicht als alleiniger Faktor für das verminderte Progressionsrisiko betrachtet werden, auch Aspekte wie Bildung oder Einkommen sind durchaus von Bedeutung.1
 

Das richtige Grillgut

Wer Fleisch auf den Grill legen möchte, kann schadstoffärmer grillen, indem er einen Gas-, Elektro- oder Umluftgrill nutzt. Weißes Fleisch und Fisch, z.B. Geflügel und Lachs, sind tendenziell gesünder. Wichtig ist jedoch, dass die Produkte eine gut geprüfte Bio-Qualität vorweisen oder sogar regional sind. So können Prostatakrebs-Patienten davon ausgehen, dass die Schadstoffbelastung von Fisch und Fleisch möglichst gering ist. Ist das Grillgut auf den Rost gewandert: Behalten Sie es immer im Auge, damit nichts verbrennt. Passiert das doch, schneiden Sie diese Stellen großzügig ab. Die mediterrane Ernährungsweise gilt als besonders gesund. Wichtig ist aber vor allem eines: Dass Ihnen das Essen schmeckt, Genuss und Freude bereitet!

 

Krebsbedingter Muskelschwund

Viele Prostatakrebspatienten sind im Laufe ihrer Erkrankung von einer Tumorkachexie, also dem Abbau von Fett- und Muskelmasse, betroffen. In diesem Fall gelten etwas andere Ernährungsempfehlungen: Es ist ratsam, eine tendenziell hyperkalorische Ernährung an den Tag zu legen, um der Abmagerung entgegenzuwirken. Dabei unterstützen vor allem eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Linsen, Erbsen, Eier, Fisch oder Fleisch. Patienten sollten diesbezüglich unbedingt mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin Rücksprache halten. Hat der Patient weitere Erkrankungen müssen auch diese berücksichtigt werden. Patienten, die (noch) nicht von Tumorkachexie betroffen sind, können ihren Gesundheitszustand mit einer ausgewogenen Ernährung positiv beeinflussen. 

 

Ausgewogene Ernährung bei Prostatakrebs

Nährstoffversorgung, Energiequelle, Genussfaktor – eine gesunde und ausgewogene Ernährung bietet viele Vorteile. Für Prostatakrebspatienten lohnt es sich besonders, auf das „leibliche Wohl“ zu achten. Nahrung versorgt den Körper nämlich nicht nur mit lebensnotwendigen Vitalstoffen, sondern der Genuss von Speisen ist auch ein bedeutender Treiber für die Lebensqualität.

Wichtige Nährstoffe bei einer überwiegend pflanzlichen Ernährung bieten Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte in Form von Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Als Krebspatient müssen Sie jedoch nicht auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Dennoch sollten Sie generell möglichst gesund leben und die Menge und Häufigkeit des Verzehrs von bestimmten Speisen, die eher gesundheitsschädlich sind, wie beispielsweise rotem Fleisch, reduzieren. Eine „Krebsdiät“, bei der Betroffene zu bestimmten Lebensmitteln greifen, die angeblich den Krebs bekämpfen oder Kuren zur Entgiftung, gibt es bei Prostatakrebs nicht.

 

 

Die mediterrane Ernährungsweise

wertvollER: Mediterrane Ernährung bei Prostatakrebs
  • Täglicher Verzehr von Früchten, Gemüse, ungeschältem Getreide und Milchprodukten
  • Olivenöl als Koch- und Speisefett
  • Moderater Verzehr von Geflügelfleisch, Nüssen, Kartoffeln und Eiern
  • Häufiger Verzehr von Fisch
  • Seltener Verzehr von rotem Fleisch
  • Frische Zubereitung von Speisen unter Einhaltung von hygienischen Standards
  • Verzicht auf industriell verarbeitete Nahrungsmittel

 

Täglichen Wasserbedarf decken

Zu einer gesunden Ernährung gehört aber nicht nur feste Nahrung, auch Flüssigkeiten sind – vor allem im Sommer – ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Wasser ist besonders wichtig für unseren Körper, da er immerhin zu 60 Prozent daraus besteht. Über den Tag verlieren wir Menschen durch den Stoffwechsel und das Verdunsten über die Haut jedoch bis zu 2,5 Liter Wasser. Diese Menge müssen wir unserem Organismus also täglich wieder zuführen. Eine Hälfte davon decken wir durch Nahrungsaufnahme ab, die andere müssen wir trinken.

Nehmen wir zu wenig Wasser auf, werden wir durstig. Dieses Empfinden verschlechtert sich allerdings mit zunehmendem Alter. Zudem wird Muskelmasse abgebaut, weshalb das Wasserdepot in unserem Körper auf etwa 40 bis 50 Prozent sinkt. Deshalb sollten Sie ihre Trinkgewohnheiten mit steigendem Alter besonders im Blick behalten. Wichtig: In folgenden Situationen sollten Krebspatienten mehr trinken als die üblichen 1,5 bis 2 Liter pro Tag:

  • Übelkeit, Durchfall und Erbrechen: Aufgrund dieser Symptome verliert der Körper besonders viel Flüssigkeit.
  • Fieber: Eine steigende Körpertemperatur erhöht auch den Flüssigkeitsbedarf.
  • Chemotherapie: Das Ausscheiden von Medikamenten wie Zytostatika erfolgt hauptsächlich über die Niere und die Blase. Viel trinken kann vor allem in den ersten Tagen der Behandlung unterstützen. 
     

Welche Getränke sind für Prostatakrebspatienten geeignet?

Grundsätzlich gilt: Mit Wasser können Krebspatienten nichts falsch machen. Bei Getränken wie zum Beispiel Kaffee, Säften und Limonaden sollten sich Betroffene vorher mit ihrem Arzt absprechen. Denn bei Kaffee und Tee könnten mit gewissen Inhaltsstoffen von Medikamenten Wechselwirkungen entstehen. Das Gleiche gilt für einige Säfte wie beispielsweise Grapefruitsaft. Chemo-Patienten sollten zudem bedenken, dass säuerliche Säfte die Schleimhäute zusätzlich reizen können. Bezüglich Limonaden und süßen Erfrischungen empfehlen Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, auf zuckerhaltige Getränke zu verzichten. Tipp: Wenn Prostatakrebspatienten viel Gewicht verloren haben, können Getränke eine Möglichkeit sein, um die Kalorienzufuhr zu erhöhen. Das können zum Beispiel selbstgemachte Obst- oder Gemüse-Smoothies oder angereicherte Milchshakes sein.
 

Literatur

1 Liu VN, Van Blarigan EL, Zhang L, et al. Plant-Based Diets and Disease Progression in Men With Prostate Cancer. JAMA Netw Open. 2024;7(5):e249053. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.9053. (Letzter Zugriff: 31.05.2024)

 

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