Chemotherapie bei Prostatakrebs
Das Wichtigste zur Therapie, den Nebenwirkungen und der Lebenserwartung
Sie sind Prostatakrebspatient und haben die Diagnose „metastasiertes Stadium“ erhalten? In diesem Stadium muss häufig der ganze Körper therapiert werden. Zu den sogenannten systemischen Therapien gehört auch die Chemotherapie, wobei sich hinter dem Therapiekonzept unterschiedliche Substanzen versammeln. Das wirft zunächst viele Fragen auf und schürt Ängste: Wie sieht eine Chemotherapie bei Prostatakrebs aus? Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen? Wer hat schon Erfahrungen mit Chemotherapie bei Prostatakrebs? Welche Lebenserwartung habe ich zu erwarten? Wir bieten Ihnen die wichtigsten Infos und weiterführende Materialien und Links zu all diesen Fragen.
Chemotherapie bei Prostatakrebs
Eine Chemotherapie kommt bei Prostatakrebs vor allem für diejenigen infrage, die unter einem metastasierten Prostatakarzinom leiden. Bei dieser Art der Behandlung werden in der Regel sogenannte Taxane – eine Stoffgruppe, die zu den Zytostatika zählt – verabreicht. Diese Medikamente hemmen das Zellwachstum bzw. die Zellteilung und bremsen so auch die schnell wachsenden Tumorzellen in der Prostata wie auch in Metastasen in anderen Organen.
Die Lebenserwartung bei Prostatakrebs
Im metastasierten Prostatakrebs-Stadium ist der Krebs nicht mehr heilbar. Heutzutage können sich viele Betroffene aber dennoch eines langen und guten Lebens erfreuen. „Chronifizierung“ ist hier das Stichwort: Das heißt, die Therapie ist so effizient, dass Patienten trotz Erkrankung durch die Behandlung ihr natürliches Lebensende erreichen können. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl an Behandlungsmöglichkeiten, die das Tumorwachstum verlangsamen – und noch dazu ohne, dass Sie starke Einbußen in Ihrem aktiven Lebensstil in Kauf nehmen müssen. Die Chemotherapie, die das Wachstum der Krebszellen hemmt und deren Teilung verhindert, ist in diesem Stadium eine denkbare Therapieoption.
Nichtsdestotrotz ist die Lebenserwartung höchst individuell und abhängig von vielen Faktoren.
- Mit 26,6 Prozent ist Prostatakrebs in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern.
- Studien zufolge erkrankten im Jahr 2018 65.199 Männer an Prostatakrebs.
- Ungefähr 9 von 10 Männer mit der Diagnose Prostatakrebs sterben nicht an diesem Krebs.
[Daten von: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/therapie/erkrankungsverlauf.html]
So läuft die Chemotherapie bei Prostatakrebs ab:
Eine Chemo wird in Intervallen, auch Zyklen genannt, verabreicht. Es gibt zwischen den Infusionen, die Sie verabreicht bekommen, immer Behandlungspausen zur Regeneration. Die Chemotherapie wird in der Regel alle drei Wochen ambulant in einer Klinik oder uroonkologischen Praxis verabreicht, und meist für sechs Zyklen geplant. Die Therapie dauert also in der Regel vier Monate. Pro Sitzung sollte Sie etwa zwei bis drei Stunden Zeit einplanen.
In welchen Prostatakrebsstadien kommt die Chemotherapie zum Einsatz?
Die Chemotherapie kommt derzeit beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs (mCRPC) und dem metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) als Therapieform zum Einsatz. In beiden Stadien gibt es mittlerweile Therapie-Konzepte, die die Kombination von Wirkstoffen beinhalten. Von diesen Kombinationen erhofft man sich eine erhöhte therapeutische Effizienz, die die Therapie noch wirksamer machen.
Nebenwirkungen bei Chemo:
Die gute Nachricht vorab: Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie bei Prostatakrebs lassen sich heutzutage gut in den Griff bekommen und sind längst nicht mehr so umfassend wie früher. Gerade die Taxan-basierte Therapie, die bei Prostatakrebs eingesetzt wird, ist besser verträglich als klassische Platin-basierte Chemotherapien aus anderen Bereichen.
Die Wirkweise der Zytostatika beschränkt sich nicht nur auf die Krebszellen, die abgetötet werden sollen, sondern kann auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft ziehen. Dazu zählen die Haut und Schleimhäute, Haarwurzelzellen oder auch Knochenmarkszellen. Wie ausgeprägt sich die Nebenwirkungen äußern ist von Patient zu Patient unterschiedlich – teilweise werden sie auch nur über Abweichungen von Laborwerten festgestellt, ohne Beschwerden zu verursachen.
Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt auf Nebenwirkungen an.