Reisen mit Prostatakrebs
Reisen bringt neue Erfahrungen
„Einfach mal rauskommen,“ neue Orte entdecken, andere Kulturen kennenlernen und fremdländische Spezialitäten probieren – Reisen erweitert den Horizont und macht einfach Spaß.
Umfangreiche Planung ist nötig
Reisen ist auch für Prostatakrebs-Patienten möglich, bedarf aber mehr Vorbereitung und Organisation.
Klären Sie vor Antritt der Reise mit Ihrem behandelnden Arzt ab, ob eine Reise zum aktuellen Zeitpunkt Ihrer individuellen Therapie ratsam ist. Ihr Arzt wird Sie auch dahingehend beraten, welche Medikamente mitzunehmen sind und an wen Sie sich im Reiseland im Notfall wenden können.
Wohin soll es gehen?
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle bei der Auswahl des Urlaubsziels. Ziehen Sie auch hier ihren behandelnden Arzt zu Rate, um folgende Kriterien zu besprechen:
Flugreise: Ab wann eine Flugreise möglich ist, und was beachtet werden muss, ist abhängig von Krebsstadium, -behandlung und Wohlbefinden. Generell gilt, dass Patienten nach Operationen einige Zeit warten sollten, bis sie eine Flugreise antreten. Die Druckschwankungen an Bord können zu Problemen führen. Durch das lange Sitzen können Blutgerinnsel entstehen; dem kann in der Regel durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen vorgebeugt werden. Insbesondere Langstreckenflüge sollten vorher ärztlich abgestimmt werden.
Autofahrt: Einige Medikamente, wie Schmerzmittel oder Medikamente gegen Übelkeit, können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Wollen Sie als Prostatakrebs-Patient selbst längere Strecken zurücklegen, konsultieren Sie auch hier Ihren Behandler.
Medizinische Behandlung im Ausland: Klären sie die medizinische Versorgungssituation am Urlaubsort vor Antritt der Reise ab. Reiseveranstalter und Touristeninformationszentren können Ihnen konkrete Anlaufstellen vor Ort wie Krankenhäuser oder Arztpraxen nennen. Sprechen Sie auch mit ihrer Krankenkasse über eine umfassende Auslandskrankenversicherung.
Medikamente mitnehmen: Einige Arzneimittel fallen unter das Betäubungsmittelgesetz und dürfen nur mit Genehmigung und in kleiner Menge ins Ausland überführt werden. Sprechen Sie mit ihrem Arzt über die mitzunehmenden Medikamente und deren Lagerbedingungen (Schutz vor zu hohen oder niedrigen Temperaturen) und planen Sie im Zweifelsfall ausreichend Zeit für die notwendige Beglaubigung der Gesundheitsbehörde ein.
Die Planung kann so schön sein wie die Reise selbst
Eine gemeinsame Reise mit der Partnerin/dem Partner oder anderen Angehörigen zu planen, kann ein schöner Zeitvertreib sein. Wälzen Sie Bildbände oder schauen Sie sich Dokumentationen über die von Ihnen ausgesuchten Reiseziele an und erfahren Sie neben den Sehenswürdigkeiten mehr über die Sitten und Gebräuche der Menschen vor Ort. Eine Recherche im Internet lässt die Gedanken schweifen.
Für viele Reiseziele gibt es Reiseführer in Buchform mit passender App. So können Sie sich vor Ort von Ihrem Smartphone auf Spaziergängen in der unbekannten Umgebung leiten lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich vorher abschätzen lässt, wie lang ein solcher Streifzug dauert und wie anstrengend er wird. Neben den Sehenswürdigkeiten auf ihrer Route zeigen die Apps auch Restaurants und Cafés an, wo man zwischendurch ausruhen und entspannen kann.
Sonne macht gute Laune – mit dem richtigen Schutz!
Dem grauen Wetter in Mitteleuropa entfliehen und lange Tage mit vielen Sonnenstunden genießen: So sieht für viele Menschen der perfekte Urlaub aus. Es ist bewiesen, dass Vitamin D, dessen Produktion im Körper durch Sonneneinstrahlung angeregt wird, Glücksgefühle auslöst.
Trotz dieses positiven Effekts sollte man sich vor zu starker Sonnen- und UV-Einstrahlung schützen. Ganz besonders gilt das für Krebspatienten, die sich einer Chemo- oder Strahlentherapie unterziehen oder diese vor Kurzem beendet haben. Durch die Behandlung kann die Haut stark auf die UV-A-Strahlung der Sonne reagieren, schmerzen und sich sonnenbrandartig verfärben.
Tragen Sie schützende Kleidung aus einem dicht gewebten Stoff, der die Strahlen nicht durchlässt und verwenden Sie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF). Der Lichtschutzfaktor ist auf jeder Sonnencreme angegeben und sagt aus, um wieviel sich die natürliche Eigenschutzzeit der Haut durch die Benutzung der Creme verlängert.
Verwendet man zum Beispiel eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30, kann man sich theoretisch 300 Minuten länger in der Sonne aufhalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Trotz schützender Kleidung und Sonnencreme sollte man es vermeiden, sich über längere Zeit der direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen, um den Kreislauf nicht zu strapazieren.